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Aufbau und Ablauf der Abschlussprüfung für Fachinformatiker

April 20, 2022

// Lesezeit ca.

7 Minuten

beliebter Artikel

Seit 2020 die neue Ausbildungsverordnung für die IT-Berufe inKraft getreten ist, hat sich auch die Abschlussprüfung grundlegend verändert. Die wichtigste Neuerung betrifft die Zwischenprüfung, die in dieser Form nicht mehr stattfindet, sondern als Abschlussprüfung Teil I bereits in die Endnote mit eingerechnet wird.

Wie die Abschlussprüfung jetzt abläuft und worauf Azubis sich vorbereiten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel!

Inhalt

  • Die neue Prüfungsordnung in den IT-Berufen seit 2020
  • Wie funktioniert die neue Prüfungsform für Fachinformatiker?
  • Wie laufen die einzelnen Prüfungsteile der Abschlussprüfung ab?
  • Was sind die Inhalte der neuen Prüfungen für Fachinformatiker?
  • Wie setzt sich die IHK Abschlussnote für Fachinformatiker zusammen?

Die neue Prüfungsordnung in den IT-Berufen seit 2020

  • In Kraft getreten ist die neue Prüfungsordnung am 01. August 2020
  • Neu ist: Zusätzliche Fachrichtungen und Einsatzgebiete
  • Vor allem aber: Die gestreckte Abschlussprüfung

Die IHK überarbeitet ihre Ausbildungsordnung in verschiedenen Berufen Stück für Stück. Zuletzt waren die IT-Berufe an der Reihe, nachdem in den letzten Jahren zum Beispiel auch schon die Bürokaufleute eine überarbeitete Ordnung bekommen haben.

2020 trat dann also die Neuerung in Kraft, um dem schnellen Wandel in der IT Rechnung zu tragen und die Ausbildung an die Realität anzupassen.

Aus diesem Grund ist eine wichtige Neuerung die Einführung zusätzlicher Fachrichtungen im IT-Bereich. Neben Anwendungsentwicklung und Systemintegration können Firmen nun auch die Fachrichtung „Digitale Vernetzung“ und „Daten-und Prozessanalyse“ wählen. Gerade der Bereich der Datenanalyse wird der Entwicklung in Richtung immer mehr datenbasierter Geschäftsmodelle gerecht.

Darüber hinaus gibt es noch eine entscheidende Änderung, mit der sich der Azubi-Jahrgang 2020 nun auseinandersetzen muss: Die Prüfungsform wurde grundlegend erneuert. Statt der herkömmlichen Abschlussprüfung wurde nun eine gestreckte Prüfung eingeführt.

Dies hat einen großen Einfluss auf Vorbereitung und Bewertung der Abschlussprüfung und somit letztendlich auch auf die Gesamtnote der AbsolventInnen.

Wie funktioniert die neue Prüfungsform für Fachinformatiker

  • Die Zwischenprüfung gibt es nicht mehr
  • Dafür wird der erste Teil der Abschlussprüfung vorgezogen, sodass er etwa zum gleichen Zeitpunkt stattfindet
  • Teil 2 der Abschlussprüfung ist dann an der Stelle der herkömmlichen Abschlussprüfung
  • Hier gibt es dann eine schriftliche Prüfung, die insgesamt 240 Minuten dauert
  • Der „mündliche“ Teil ist eine Projektarbeit, die vor der Prüfungskommission präsentiert wird

Leider ist das neue Prüfungssystem nicht besonders übersichtlich. Es braucht schon einige Zeit, umsich endgültig einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Prüfungen auf die Azubis zukommen.

Wichtig ist vor allem, dass die Zwischenprüfung in Ihrer vorherigen Form komplett wegfällt. Sie wird aber durch einen ersten Teil der Abschlussprüfung ersetzt. Diese findet etwa zum gleichen Zeitpunkt in der Ausbildung statt, wie zuvor die Zwischenprüfung. Entscheidender Unterschied ist hier aber, dass diese Prüfung bereits in die Abschlussnote mit eingeht. Das war früher nicht der Fall.

Das was zuvor die „normale“ Abschlussprüfung war ist nun also der zweite Teil der Abschlussprüfung. Dieseteilt sich dann wiederum in einen schriftlichen und einen mündlichen/praktischen Teil, die Projektarbeit.

Die schriftlichen Prüfungen dauern insgesamt 240 Minuten. Dabei fallen je 90 Minuten auf die beiden fachbezogenen Prüfungsbereiche. Für die Anwendungsentwicklung ist das zum Beispiel „Planen eines Softwareprodukts“, im Bereich der Systemadministration etwa „Analyse und Entwicklung von Netzwerken“. Die restlichen 60 Minuten bleiben dann noch für den Bereich Wirtschafts- und Sozialkunde.

Spannend wird es dann in der Projektarbeit. Damit geht es schon Monate vor der eigentlichen Abschlussprüfung los. Die Auszubildenden bearbeiten ein selbst gewähltes Projekt und dokumentieren dieses fortlaufend. Dafür stehen maximal 80 Stunden zur Verfügung. Dieses Projekt wird dann im zweiten Teil der Prüfung maximal 15 Minuten präsentiert, worauf noch weitere 15 Minuten Prüfungsgespräch folgen.

Wie laufen die einzelnen Prüfungsteile der Abschlussprüfung ab?

AP Teil I:

  • Schriftliche Prüfung mit handlungsorientierten Aufgaben, 90 Minuten

AP Teil II:

  • 3-teilige schriftliche Prüfung, insgesamt 240 Minuten
  • Plus Projektarbeit mit Präsentation und Fachgespräch

Generell hat die IHK bei der neuen Ausbildungsordnung sehr darauf geachtet, die Prüfungen deutlich praxisorientierter zu gestalten.

Das zeigt sich vor allem in der Projektarbeit,die auch in der Bewertung einen sehr hohen Anteil an der Gesamtnote einnimmt. Trotzdem finden natürlich auch wie gehabt schriftliche Prüfungen statt, die in die Bewertung miteingehen.

Bei der Abschlussprüfung Teil I handelt es sich ausschließlich um eine solche schriftliche Prüfung mit handlungsorientierter Aufgabenstellung. Geprüft wird nur noch mit offenen bzw. ungebundenen Aufgaben. Es wird mit der neuen Ausbildungsordnung von nun an keine Wahl- oder Abwahlaufgaben mehr geben.

Das gleiche gilt auch für die schriftlichen Prüfungen im Teil II der Abschlussprüfung. Auch hier werden handlungsorientierte, schriftliche Aufgaben gestellt, für die es keine Wahl- oder Abwahlmöglichkeit mehr gibt. In den beiden Fachbereichen wird ausschließlich anhand  offener/ungebundener Aufgaben geprüft. Lediglich im Bereich Wirtschafts- und Sozialkunde kommen gebundene Aufgaben auf die Azubis zu.

Was sind die Inhalte der neuen Prüfungen für Fachinformatiker?

  • Wichtig ist vor allem die stärkere Handlungsorientierung der Aufgabenstellungen
  • Die Aufgaben sind praxisorientiert, situativ formuliert
  • Geprüft wird, ob Azubis einer realen Problemsituation aus dem Berufsfeld klar kommen

Die stärkere Orientierung an der Praxis schlägt sich aber nicht nur im Ablauf und der Gewichtung der einzelnen Prüfungsteile nieder. Auch die Inhalte und Frageformate der neuen Abschlussprüfung tragen die deutliche Handschrift der Praxisausrichtung.

Was ganz konkret mit der von der IHK immer wieder beschworenen „Handlungsorientierung“ gemeint ist, wird sich in den ersten Prüfungsjahrgängen zeigen. Es wird der Versuch unternommen, auch in den schriftlichen Prüfungen die Fähigkeit abzuprüfen, in realen Problemsituationen des Berufsalltags zurecht zu kommen.

Dies soll erreicht werden, indem in der Aufgabenstellung eine solche alltägliche Situation aus dem jeweiligen Fachbereich formuliert wird. Das könnte im Fachbereich der Anwendungsentwicklung etwa bedeuten, dass ein Softwareprodukt konkret geplant werden muss. Das fängt beider richtigen Auswahl der Komponenten an und geht über die Festlegung der Programmspezifikationen bis hin zur funktionalen und ergonomischen Konzeption der Bedienoberfläche.

Der U-Form Verlag gibt hier einige Hinweise auf die Prüfungsinhalte und versorgt Prüflinge auch mit dem nötigen Material für die gezielte Vorbereitung.

Wie setzt sich die IHK Abschlussnote für Fachinformatiker zusammen?

AP Teil I

  • Zählt 20% in die Abschlussnote

AP Teil II

  • Projektarbeit „Planen und Umsetzen eines Softwareproduktes bzw. eines Produktes der Systemintegration“ zählt 50%
  • Fachbezogene ganzheitliche Aufgabe I: 10%
  • Fachbezogene ganzheitliche Aufgabe II: 10%
  • Wirtschafts- und Sozialkunde: 10%

Die Zusammensetzung der endgültigen Abschlussnote für AbsolventInnen der Ausbildung zum/zur FachinformatikerIn ist eine der Neuerungen, die die höchste Relevanz haben. Natürlich spielen auch das geänderte Frageformat oder ein anderer Ablauf der Prüfung eine Rolle. Letztendlich ist es aber im Großen und Ganzen der gleiche Stoff, der abgefragt wird.

Für die Jahrgänge unter der neuen Ausbildungsordnung aber grundlegend neu ist vor allem die Tatsache, dass die AP Teil I (alsodie frühere Zwischenprüfung) auch schon in die Abschlussnote mit eingeht. Das war früher nicht so und erlaubte noch einen Fehlschuss während der Ausbildung.

Nun zählt die Abschlussprüfung Teil I bereits zu 20% in die Gesamtnote! Erstaunlich ist ebenfalls, dass ganz im Sinne der Praxisorientierung die Projektarbeit inklusive des dazugehörigen Prüfungsgesprächs zu 50% in die Note mit eingeht.

Dahingegen wirken sich die drei schriftlichen Teile, also die beiden fachbezogenen, ganzheitlichen Aufgaben sowie Wirtschafts- und Sozialkunde nur mit jeweils 10% auf die Abschlussnote aus.

Umdas nochmal zu verdeutlichen: Die Abschlussprüfung Teil I zählt also mehr in die Gesamtnote der AbsolventInnen als etwa eine der schriftlichen Schwerpunktaufgaben. Die Auszubildenden sind somit angehalten, schon viel früher in der Ausbildung in die Vorbereitung auf ihren endgültigen Abschluss einzusteigen.

Einerseits fördert dies natürlich das kontinuierliche Lernen über den gesamten Ausbildungszeitraum. Jedoch gibt es auf diese Art eine viel geringere Toleranz gegenüber einem Aussetzer, der in de rZwischenprüfung noch möglich war. Wie dies sich auf ein erfolgreiches Absolvieren der Abschlussprüfungen auswirkt, werden die nächsten Jahre zeigen. Den Versuch der IHK, das kontinuierliche Lernen zu begünstigen und die Ausbildung praxisnäher zu gestalten, sollte man auf jeden Fall anerkennen.



Quellen

https://www.schwaben.ihk.de/produktmarken/meine-pruefung/ausbildungspruefungen/pruefungen-a-z/fachinformatiker-ab-2020-5113338

https://www.u-form.de/lp/ihk-abschlusspruefung-fachinformatiker-fachinformatikerin-anwendungsentwicklung/

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