Zu den beliebtesten Berufen in der IT gehört seit einigen Jahren schon der/die FachinformatikerIn für Systemintegration.
Das Berufsbild und die Chancen auf einen Quereinstieg haben wir in unserem Blog schon beschrieben.
In diesem Artikel fassen wir die Karrierechancen dieses spannenden Berufs kurz und knapp zusammen!
Die Frage aller Fragen! Und wie sich das gehört, gibt es auf die Frage nach dem Gehalt von SystemintegratorInnen nur eine richtige Antwort: Es kommt darauf an! ;-)
Aber ganz im Ernst, natürlich kann man hierzu keine pauschale Angabe machen, die allgemein Sinn macht. Dennoch gibt es Anhaltspunkte, die zumindest eine Einordnung und einen Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen geben können.
So muss in mehrerlei Hinsicht differenziertwerden. Die gute Nachricht ist ja, dass FachinformatikerInnenfür Systemintegration in den unterschiedlichsten Firmen und Branchen arbeiten, und dort auch sehr unterschiedlich eingesetzt werden können.
Der Beruf ist nicht rein auf die IT Branche beschränkt. Neben einem reinen IT-Systemhaus gibt es viele weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch etwa eine Baufirma oder ein Modehändler könnte etwa die firmeneigene IT von einem/einer internen SystemintegratorIn betreuen lassen. Dass diese Firmen ganz verschieden groß sein können, ist dabei selbstverständlich.
Zusätzlich variieren die Gehälter deutschlandweit regional immer noch relativ stark. Nichtn ur der Unterschied zwischen Ost und West spielt dabei eine Rolle, sondern auch das Gefälle zwischen Metropolregionen und dem ländlichen Raum.
Da die Mischok Academy in Augsburg ansäßig ist, ziehen wir deshalb für alle weitere Überlegungen das hiesige Gehaltsniveau heran.
Zunächst muss die Frage nach der Ausbildungsvergütung gestellt werden. Dazu gibt es recht präzise Angaben im Netz. Als durchschnittliche Vergütung werden hier genannt:
952,00 € brutto im 1. Lehrjahr
1.026,00 € brutto im 2. Lehrjahr
1.113,00 € brutto im 3. Lehrjahr
Dabei ist uns ein Gedanke besonders wichtig: Gerade in der Ausbildung sollte das beste Gehalt nicht an erster Stelle bei der Suche nach einem Arbeitgeber stehen. Die Ausbildungszeit ist ja zeitlich begrenzt und es ist klar, dass in diesen Jahren das Lernen im Vordergrund steht.
Viel wichtiger ist die Wahl eines Ausbildungsbetriebs, der fachlich und personell inder Lage ist, eine Spitzenlehre zu bieten. Dies sollte im Idealfall mit möglichst viel Anwendung innerhalb realer Projekte passieren. Die Firmen, die die höchsten Ausbildungsvergütungen zahlen, müssen nicht unbedingt die beste Lehre bieten. Hier sollten Schüler die Ausbildung immer als eine Investition in ihre eigene berufliche Zukunft betrachten.
Insofern sind die Einstiegsgehälter und die Gehaltsentwicklung nach der Ausbildung wesentlich interessanter und auch aussagekräftiger. Während aber die Ausbildungsgehälter noch recht einheitlich sind, ist nun Vorsicht geboten. Wie oben beschrieben, spielen hier diverse Faktoren wie Branche, Firmengröße oder genauer Aufgabenbereich eine Rolle.
Grob bewegen sich die Einstiegsgehälter etwa im Bereich von 28.000– 32.000€ brutto pro Jahr. Bei entsprechender Weiterbildung und Einsatz kann das Gehalt mitunter schnell steigen. So können FachinformatikerInnen mit ca. 5 Jahren Berufserfahrung mitunter mit einem Gehalt um 41.000€ brutto rechnen. Wird in der Karriere eine leitende Funktion angestrebt, kann das Gehalt auf diese Art schnell auf 65.000€ und mehr steigen. Je nach Firma und Aufgabengebiet gibt es nach oben kaum Begrenzungen.
Auch die Frage nach einer blanken Zahl an freien Stellen ist nicht eben mal aus der Hüfte zu beantworten, trotzdem gibt es auch hier Anhaltspunkte, die einen guten Eindruck über die Branche vermitteln können.
Viel mehr noch als bei den Gehältern ist hier der Knackpunkt die Regionalität. Die Firmen sind nunmal an einem bestimmten Ort ansäßig. Für München Stadt wird die Suche mit Sicherheit mehr Stellen zu Tage fördern als für Altötting.
Für uns aber fast noch relevanter ist die folgende recht einfache Tatsache: Nicht jede verfügbare Stelle passt zu jedem/jeder BewerberIn. So kann es durchaus passieren, dass Personen trotz eines sehr breiten Angebots an offenen Stellen nicht fündig werden, da sie zum Beispiel über eine spezielle fachliche Qualifikation verfügen, die aktuell nicht gesucht wird.
Auch hier ist das reine Zahlenmaterial also mit Vorsicht zu genießen, dennoch lassen sich auf diese Artdurchaus Rückschlüsse auf die generelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ziehen.
Wir empfehlen für einen ersten Einblick das Jobportal der Arbeitsagentur. Unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ gibt es einen sehr schnellen und unkomplizierten Überblick über den Arbeitsmarkt. Sinnvoll ist etwa eine Auswertung für Fachinformatiker für Systemintegration in Augsburg plus 50km Umkreis. Für eine realistische Übersicht bietet es sich dann noch an, die Jobangebote der letzten 7 Tage auszuwerten.
Auf den ersten Blick wird hier ganz deutlich, dass Personen mit diesem Berufsabschluss bei der Stellensuche keine Probleme bekommen dürften.
Die Zeiten der festgelegten Karrierewege sind längst vorbei. In den meisten Berufen gibt es mittlerweile verschiedenste Einstiegswege – Ganz besonders auch in der Informatikbranche.
Letztendlich kommt es in diesem Bereich sehr stark auf die tatsächlichen Skills einer Person an und viel weniger auf den Abschluss, der auf dem Papier steht. Dennoch ist es nicht zuletzt in den Bewerbungsunterlagen und spätestens in der Gehaltsverhandlung immer sinnvoll, auch einen anerkannten Berufsabschluss mitzubringen.
Dieser ist auf verschiedenen Wegen erreichbar und es muss nicht immer ein Studium sein ;-)
Natürlich kommt auch ein Studium in Frage, wobei in der Regel eine Ausbildung vollkommen ausreichend ist. Je nach Ausrichtung der Karriereplanung wären dann Studiengänge wie klassische Informatik oder Wirtschaftsinformatik zu wählen. An einigen Studienstandorten ist mittlerweile auch ein Duales Studium möglich um die Vorzüge der Hochschule und die der klassischen betrieblichen Ausbildung miteinander zu verbinden.
Der klassische Einstieg in die Karriere als FachinformatikerIn für Systemintegration ist allerdings tatsächlichdie betriebliche Ausbildung. Gelernt wird dabei im Betrieb selbst und in den Blockwochen in der Berufsschule. Der Abschluss wird dann bei der jeweils zuständigen IHK abgelegt. Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und kann bei entsprechenden Leistungen verkürzt werden. Durch den hohen betrieblichen Anteil erwerben Azubis sich in der Ausbildung meist schon sehr fundiertes praktisches Wissen.
Während die Ausbildung meistens nur für Schüler nach ihrem Abschluss attraktiv ist, kann auch ein späterer Quereinstieg in die IT mit anerkanntem IHK-Abschluss gelingen! Die Rede ist dabei von einer Umschulung zum/zur FachinformatikerIn für Systemintegration!
Mit dem Konzept der Umschulung finanzieren Kostenträger wie etwa die Agentur für Arbeit oder die Rentenversicherung berufliche Weiterbildung. So haben Personen, die in ihrem ursprünglichen Beruf aus verschiedenen Gründen nicht mehr arbeiten können die Chance auf einen Neuanfang in der IT.
Die Finanzierung läuft in diesem Fall über einen Bildungsgutschein. UmschülerInnen erhalten von ihrem Kostenträger eine monatliche Vergütung um die Lebenshaltungskosten zu decken. Sie gehen in der Regel ein Jahr lang in Vollzeit in die Kurse eines Bildungsträgers und lernen dort den Stoff der Berufsschule. So werden sie auch zielgerichtet auf die IHK Abschlussprüfung vorbereitet.
Das zweite Jahr ist dann ganz der Praxis gewidmet. In einem gewählten Praxisbetrieb verbringen die QuereinsteigerInnen dann ein weiteres Jahr in Vollzeit und arbeiten ganz normal im Betrieb mit. Vor den IHK-Prüfungen ist dann jeweils noch ein Block für Prüfungsvorbereitung beim Bildungsträger eingeplant
Für alle Menschen, die im erlernten Beruf bereits Arbeitserfahrung haben und nach einem Neuanfang in der Boom-Branche IT suchen, ist diese Variante eine kluge Lösung um einen gelingenden Quereinstieg zu schaffen.
Vorallem im Bereich der Quereinsteiger gibt es oft den Wunsch nach einer Teilzeitstelle. Kein Wunder, es handelt sich hier ganz oft um Personen, denen zum Beispiel über eine Umschulung der schrittweise Wiedereinstieg nach einer Rehabilitationsphase gelingt. Aber auch in ganz geradlinigen Berufsbiographien spielt das Thema Teilzeit eine immer größere Rolle. Generell ist ein großes Bewusstsein für eine echte Work-Life-Balance in der Gesellschaft entstanden.
Gerade die IT-Branche ist bei Themen wie modernen und flexiblen Arbeitsmodellen schon immer Vorreiter gewesen. Auf der einen Seite hat die Branche alle Möglichkeiten, solche Modelle umzusetzen– Auf der anderen Seite bleibt ihr auch gar nichts anderes übrig. Der Arbeitsmarkt ist derartig angespannt, dass die BewerberInnen die Bedingungen zu einem großen Teil mit bestimmen können.
Somit ist es allgemein gesprochen ganz sicher möglich, als FachinformatikerIn für Systemintegration auch in Teilzeit zuarbeiten. Viele Stellen sind von vornherein bereits in Teilzeit ausgeschrieben, um eine breitere Masse an potenziellen neuen MitarbeiterInnen zu erreichen.
Unser Tipp: Wenn eine Stelle in Vollzeit ausgeschrieben ist, sollten sich BewerberInnen davon nicht abschrecken lassen. Möglicherweise gibt es auch eine gute Chance auf den Posten, selbst wenn die Firma lieber eine Vollzeitkraft hätte. Um dem Recruiting-Team Umstände zu ersparen, empfehlen wir jedoch einen kurzen Anruf mit der Frage, ob eine Anstellung mit weniger Wochenstunden eventuell auch in Betracht gezogen wird.
Oft formulieren die Personalabteilungen in der Ausschreibung eine Idealvorstellung. Von dieser kann mitunter zum Beispiel im Arbeitszeitmodell durchaus abgerückt werden – Immer vorausgesetzt natürlich die fachliche und persönliche Eignung des/der BewerberIn!
Für das Thema Homeoffice oder mobiles Arbeiten besteht im Kern eine ähnliche Situation wie für Teilzeitmodelle. Die IT hat hier mehr Möglichkeiten als viele andere Branchen und nutzt diese aus verschiedenen Gründen auch aus. Gerade das Arbeiten von Zuhause hat seit der Corona-Pandemie einen massiven Aufschwung erlebt.
Dabei ist noch lange nicht klar, ob Remote-Arbeit wirklich das Modell der Zukunft ist. Vieles wird dadurch einfacher und unkomplizierter, dennoch gibt es die durchaus begründete Meinung, dass die Identifikation mit Team und Unternehmen auf längere Sicht durchaus unter mobiler Arbeit leiden können.
Während nun speziell in der Softwareentwicklungdie Arbeit von Zuhause aus meist überhaupt kein Problem darstellt, kann es für SystemintegratorInnen gewisse Einschränkungen geben. Hier kommt es darauf an, um welche Aufgaben in diesem breiten Betätigungsfeld es konkret geht.
Systemadministratoren, die sehr viel im Gebäude unterwegs sind, physischen Zugang zu Serverschränken, Netzwerkverkabelungen oder IT-Hardware brauchen, werden ihre Probleme mit Homeoffice-Modellen bekommen. Gerade de rIT-Support findet in großen Firmen aber dennoch häufig aus der Ferne statt, auch wenn beide Gesprächspartner im selben Firmengebäude sitzen.
Wenn sich der Aufgabenschwerpunkt dann noch weiter in Richtung Telefonsupport oder Beratung für IT-Systeme bewegt, ist das mobile Arbeiten natürlich auch leichter möglich. Wie so oft gilt hier eben mal wieder das altbekannte „es kommt darauf an“.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass Homeoffice je nach konkreter Ausrichtung der Beschäftigung für SystemintegratorInnen generell auch möglich ist. Unserer Meinung nach sollten Firmen und ArbeitnehmerInnen bei Erarbeitung eines solchen Arbeitsmodells immer eines berücksichtigen: IT-Systemadministration besteht immer auch aus der Betreuung von Menschen! Ob sich die menschliche Beziehungsebene von Bildschirm zu Bildschirm ebenso gut aufrecht erhalten lässt wie im echten persönlichen Kontakt, werden die nächsten Jahre zeigen.
Die Mischok Academy ist ein zertifizierter Bildungsträger mit Schwerpunkt Softwareentwicklung. Unsere Fortbildungen sind praxisorientiert und effizient, wir machen Sie fit für Ihren beruflichen Weg in der IT. Wenn Sie Fragen haben zu diesem Artikel, melden Sie sich gerne. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.